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Im Familienzentrum „Arche Noah“ gibt es nun ein Kindergarten-Parlament

Nach monatelanger Vorbereitung haben die Kinder gestern ihre Gruppensprecher gewählt.

SZ v. 03.03.2018 (Holger Böhler): Ob es auf der biblischen

Arche Noah demokratisch zuging, sei dahingestellt, im Familienzentrum „Arche Noah“ in Hünsborn gibt es eine demokratische Struktur, die gestern auf neue Füße gestellt wurde.

Denn als einer der ersten Kindergärten in der Region beheimatet diese Einrichtung der KITS gem. GmbH (Katholische Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland) nun ein Kindergarten-Parlament. Die Kinder durften gestern Gruppensprecher wählen, die fortan als Parlamentarier Einfluss nehmen sollen auf das Leben und Wirken in der „Arche Noah“. Bislang gab es bereits so genannte Kinderkonferenzen, in denen die Kinder von ihren Erlebnissen und Gefühlen erzählten, ihre Probleme schilderten und Wünsche äußerten. Das Kindergarten-Parlament geht nun einen Schritt weiter. Hier treffen sich die gewählten Gruppensprecher einmal in der Woche zum Sammeln von Ideen beispielsweise zur Einrichtung des Kindergartens oder zur Erstellung von Umgangsregeln. Hier soll diskutiert und abgestimmt werden auch über Programminhalte oder zur Lösung von Konflikten. Alle zwei Wochen dann treffen sich die jungen Parlamentarier freitags mit Anne Jahn, der Leiterin der „Arche Noah“, um Wünsche vorzutragen „Wir müssen auch Macht abgeben“, erläuterte gestern stellv. Leiterin Ruth Willner ein Ziel des Parlaments. Natürlich sollen nicht alle Entscheidungsbefugnisse auf die Kinder übergehen. Aber in Hünsborn ist nun konzeptionell verankert, worüber die Kinder mitentscheiden dürfen. Vor allem aber soll das parlamentarische Verfahren wichtige Befähigungen bei den Kindern entwickeln respektive stärken. Sie sollen erkennen, dass sie Rechte haben, jeder seine Meinung sagen darf, ihnen niemand wehtun darf, dass sie spielen und lernen dürfen und vor allem Nein sagen dürfen und sollen. Die ganze Arbeit hin zur Gründung des Parlaments habe insofern der Prävention gedient, erklärten Anne Jahn und Ruth Willner gestern im Gespräch mit der SZ. Hier seien ebenfalls wichtige Basiskompetenzen für den Schritt in das Schulleben vermittelt worden und würden nun verstärkt. Wer nun meint, die demokratische Mitwirkung sei in diesem Alter verfrüht, der irrt. Den Wahlen gingen dreimonatige Vorbereitungen voraus. Den Kindern wurde altersgerecht erklärt, wie eine Demokratie funktioniert und welche Rechte sie bei den Entscheidungen für das eigene Leben und die Gemeinschaft haben. Durch Partizipation erleben die Kinder, dass sie gehört werden und ihre Meinung durchaus Gewicht hat. „Das Projekt ist bei den Kinder megagut angekommen. Die hatten richtig Spaß und haben wissbegierig mitgemacht“, erklärte Ruth Willner gestern. Kindgerechte Literatur sowie Filme und Lieder dienten der Einführung ins Thema „Demokratie“. Entsprechende Informationen gab es überdies für die Eltern, die den Prozess natürlich begleiten sollen. Und letztlich durften sich die Kinder für die Wahl zum Gruppensprecher bewerben. Hierfür gestalteten sie Wahlplakate, auf denen sie ihr Konterfei aufkleben sowie besondere persönliche Fähigkeiten und politische Ziele formulieren durften. „Ich möchte kleinen Kindern helfen, wenn sie gefallen sind“, warb Phil um Stimmen. Helena appellierte derweil: „Wählt mich, ich kann gut erzählen und malen.“ Und so wuchs die Spannung in dieser Wahlwoche, wer denn in geheimer Wahl in den drei Gruppen zum Sprecher bestimmt wird. Während sich die gewählten Parlamentarier nach Bekanntgabe der Ergebnisse freuen durften, mussten andere lernen, die Enttäuschung über die Nichtwahl zu verkraften. Auch ein wichtiger demokratischer Prozess. Bei der Wahlparty in der „Turnhalle“ der Kita „Arche Noah“ erhielten die gewählten Parlamentarier sodann den Applaus aller anderen Kinder. Und zusammen skandierten sie: „Wir haben Rechte.“

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